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Herz-Lungen-Wiederbelebung (30:2)

Unter einer Reanimation versteht man die Wiederbelebung bei Atmungs- und Kreislaufstillstand. Angewendet werden Herz-Druck-Massage, Beatmung und weitere Maßnahmen zur Kreislaufunterstützung. Ärzte sprechen auch von cardiopulmonary resuscitation (CPR) (kardiopulmonale Reanimation) oder Herz-Lungen-Wiederbelebung. Lesen Sie alles über die Reanimation, wie sie funktioniert und welche Risiken sie birgt.

Was ist eine Reanimation?

Die kardiopulmonale Reanimation erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem Herzstillstand deutlich, da sie die Blutversorgung der Organe sicherstellt. Ein schnelles Handeln – auch von Laien –  ist unerlässlich, da bereits nach drei Minuten das Gehirn zu wenig Sauerstoff erhält und unwiderrufliche Schäden auftreten können. Man unterscheidet die Basismaßnahmen der Reanimation von den erweiterten Maßnahmen.

Basismaßnahmen der Reanimation (basic life support, bls)

Medizinische Leitlinien fassen unter diesem Begriff das Absetzen des Notrufes, die Kreislaufunterstützung, das Aufrechterhalten offener Atemwege, die Unterstützung der Atmung ohne zusätzliche Geräte sowie den Einsatz automatisierter externer Defibrillatoren (AED) zusammen. Mit Hilfe dieser Maßnahmen lässt sich bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes der Blutfluss zu Herz und Gehirn sichern.

Erweiterte Maßnahmen (advanced life support, als)

Die erweiterten Maßnahmen erfordern immer zwei Personen und zielen darauf ab, dass das Herz wieder in einem normalen Rhythmus schlägt. Dies wird durch Defibrillation und Medikamente erreicht. Zusätzlich werden die Atemwege gesichert und ein venöser Zugang gelegt.

Grundsätzlich unterscheidet man einen defibrillierbaren Herzrhythmus, der durch eine Defibrillation in Takt gebracht werden kann und einen nicht-defibrillierbaren Rhythmus. Die Defibrillation ist ein elektrischer Impuls mit einer Energie von mehreren hundert Joule. Er soll die ungeordnete elektrische Aktivität des Herzmuskels unterbrechen und den natürlichen Herzrhythmus wiederherstellen. Während der gesamten Therapie werden Herz-Druck-Massage und Beatmung beibehalten.

Wann führt man eine Reanimation durch?

Die Notwendigkeit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung besteht immer dann, wenn lebenswichtige Organe oder Organsysteme nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Ursache ist meist ein Herzstillstand beziehungsweise eine zu geringe Pumpleistung nach einem Herzinfarkt, eine Herzbeuteltamponade (Flüssigkeit im Herzbeutel drückt das Herz zusammen), Herzrhythmusstörungen oder eine entzündliche Erkrankung des Herzmuskels (Myokarditis). Äußere Einwirkungen wie Ersticken, Vergiftungen oder Ertrinken können ebenfalls zu einem Herzstillstand führen. Sie werden als kardiale Ursachen zusammengefasst.

Viel seltener liegt ein respiratorischer Ursprung – von der Lunge ausgehend – vor, der durch ein vermindertes Atemvolumen durch Sauerstoffmangel, eine Verlegung der Atemwege oder das Einatmen von Gegenständen entstehen kann. Typische Symptome für eine fehlende Sauerstoffversorgung sind Bewusstlosigkeit, Atemstillstand oder Schnappatmung – unkontrollierte Zwerchfellzuckungen – und ein fehlender oder zu schneller Herzschlag.

Was macht man bei einer Reanimation?

Jeder, der eine reglose Person auffindet, sollte nach bestem Wissen sofort Wiederbelebungs-Maßnahmen durchführen, solange er sich dabei nicht selbst in Gefahr bringt. Zuerst sollte überprüft werden, ob die bewusstlose Person auf Schütteln oder lautes Ansprechen reagiert und ob sie atmet. Dazu überstrecken Sie den Kopf, heben das Kinn der Person an und suchen nach Fremdkörpern im Mund. Im Falle einer Reaktionslosigkeit setzen Sie nun entweder selbst den Notruf (Telefon: 112) ab oder fordern umstehende Personen dazu auf.

Das Kernstück der Reanimation bildet die Herz-Druck-Massage, die das noch sauerstoffgesättigte Blut durch den Körper transportiert. Hierzu wird die reglose Person auf einen harten Untergrund gelegt und der Oberkörper freigemacht. Seitlich kniend setzen Sie nun den Handballen auf die Mitte des Brustbeins und platzieren die zweite Hand auf den Handrücken der ersten Hand. Damit der Brustkorb ausreichend tief komprimiert wird, beugen Sie sich senkrecht über die Brust und drücken kräftig mit gestreckten Armen mit einer Frequenz von mindestens 100 pro Minute. Dies entspricht ungefähr dem Takt des Songs „Stayin’ Alive“ der Bee Gees.

Nach 30 Kompressionen sollte zweimal eine Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung erfolgen. Sollten Sie sich die Beatmung nicht zutrauen, darf die Herz-Druck-Massage nicht unterbrochen werden. Sind mehrere Ersthelfer anwesend, ist es sinnvoll, nach jedem sogenannten 30:2-Zyklus durchzutauschen, damit Sie nicht ermüden. Die Herz-Lungen-Wiederbelebung beziehungsweise Herz-Druck-Massage ohne Beatmung sollte so lange durchgeführt werden, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Inzwischen gibt es an vielen zentralen Stellen und in öffentlichen Gebäuden automatisierte externe Defibrillatoren, die durch Sprachanweisungen auch Ungeübten helfen, eine Defibrillation ohne Gefährdung des Bewusstlosen durchzuführen. Der Einsatz dieses Gerätes darf jedoch niemals die Herz-Druck-Massage verzögen oder ersetzen.

Sobald der Rettungsdienst eingetroffen ist, wird er versuchen, einen natürlichen  Herzrhythmus wiederherzustellen. Eine Intubation sichert die Atemwege. Dabei wird ein dünner Schlauch (Tubus) durch Mund oder Nase bis in die Luftröhre geschoben. Über einen venösen Zugang können Medikamente und Flüssigkeit gegeben werden. Dabei kommen Vasopressoren wie Adrenalin, die vor allem für eine Gefäßverengung sorgen und bestimmte Medikamente zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) zum Einsatz. Zusätzlich wird ein EKG geschrieben.

Quelle: NetDoktor


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