Besucher seit dem 01.10.2011
Immer mehr Feuerwehren in Deutschland schaffen Wärmebildkameras (WBKs) an. Dabei werden die, zugegebenermaßen relativ teuren Geräte manchmal jedoch gar nicht so eingesetzt, wie dies eigentlich möglich wäre. Aus diesem Grund haben wir von Wärmebildkameras im Einsatz uns zu diesem Gastbeitrag auf feuerwehrleben.de entschlossen. Der Beitrag soll ein paar grundlegende Informationen zu Wärmebildkameras liefern und vielleicht zu einem etwas effektiveren Einsatz der Geräte beitragen.
Auf welchem Fahrzeug sollte die Wärmebildkamera mitgeführt werden?
Es macht am meisten Sinn, dass die Wärmebildkamera auf dem erstausrückenden Löschfahrzeug der jeweiligen Feuerwehr verlastet ist. Nur so kann gewährleitstet werden, dass die Wärmebildkamera schon von Beginn eines Einsatzes an zur Verfügung steht.
Durch wen sollte die Wärmebildkamera eingesetzt werden?
Die Wärmebildkamera sollte durch den Gruppenführer bereits bei der Lageerkundung mitgeführt werden. Es lassen sich damit folgende Punkte schnell beurteilen:
Ermittlung der Brandausbreitung (Wie weit ist das Brandereignis fortgeschritten? Welche Räume oder
Etagen sind betroffen?)
Erkennen der Gefährdungen für Objekte durch Wärmestrahlung und Funkenflug
Beurteilung der Gefährdung für vorgehenden Trupps durch Schäden am Gebäud
(Drohen Decken einzustürzen, besteht die Gefahr einer Durchzündung?)
Nach Abschluss der Erkundung kann die Wärmebildkamera an einen der Trupps übergeben werden.
Zunächst einmal lässt sich sagen, dass die Wärmebildkamera nur ein Hilfsmittel sein kann. Die WBK kann keine anderen Maßnahmen ersetzen! Eine Rückwegsicherung mittels Leine oder Schlauchleitung muss trotzdem erfolgen! Auch ist es weiterhin notwendig sich vorsichtig vorzuarbeiten und unter Nullsicht alles mit Händen und Füßen zu ertasten. Die Wärmebildkamera kann den Trupp dabei unterstützen sich besser zu orientieren und Gefahren frühzeitig zu erkennen. Dazu sollte die Wärmebildkamera aber nicht wie eine Brille dauerhaft „aufgesetzt“ werden. Dies führt zu einer verzerrten Wahrnehmung. Sinnvoller ist es regelmäßig kurze Blicke auf den Bildschirm der Wärmebildkamera zu werfen, um sich zu orientieren und dann weiter vor zu gehen